Außerordentliche Versammlung: Der erste Schritt zur Bündelung der Kräfte

am . Veröffentlicht in 2011

Geöffnete Hand: Die Mitglieder des SV Mörlenbach haben ihrem Vorstand (vorne: Bodo Kalesse) die Genehmigung erteilt, mit dem BSC über eine Verschmelzung der Vereine zu verhandeln. BILD: GUTSCHALK

Fusion: Mitglieder des SV Mörlenbach geben dem Vorstand mit einem deutlichen Votum „grünes Licht“ für die Gespräche mit dem BSC

MÖRLENBACH. „Ich bin sehr glücklich über diese überwältigende Mehrheit“, sagte der Vorsitzende des SV Mörlenbach, Bodo Kalesse. Bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung des Vereins im Clubhaus im Weschnitztalstadion hatten zuvor die Mitglieder mit nur einer Gegenstimme und einer Enthaltung den Weg für Gespräche mit dem BSC Mörlenbach freigemacht. Kalesse wird nun zusammen mit Dieter Taufertshöfer und dem frischgebackenen Fußballabteilungsleiter Michael Laier von Seiten des SV Gespräche über eine „Verschmelzung durch Aufnahme“ beider
Vereine – die bei den Jugendmannschaften und bei den Alten Herren bereits Spielgemeinschaften bilden – führen. So hatten es 86 stimmberechtigte Mitglieder entschieden. Voraussetzung ist eine ebensolche Zustimmung von seiten der BSC-Mitglieder. Diese tagten gestern Abend (wir werden berichten). „Die Mitglieder haben sehr wohl verstanden, dass dies eine Chance ist, dem Fußball in Mörlenbach eine gute Zukunft zu geben“, bilanzierte Kalesse, der das Votum auch als einen bemerkenswerten Vertrauensbeweis in die Vereinsführung verstand.

Auf Augenhöhe, und auf Fairness bedacht, sollen die Gespräche geführt werden, hatte Kalesse in seiner einleitenden Rede den Mitgliedern gesagt. Der Vorsitzende erläuterte die Vorgehensweise bei der geplanten Fusion, die eine „Verschmelzung durch Aufnahme“ im Gegensatz zu einer „Verschmelzung durch Auflöung“ vorsieht. So würde der SV Mörlenbach, der größere beider Vereine, der über ein weitgefächertes Breitensportangebot verfügt, den auf Ballsport spezialisierten BSC in seine Fußballabteilung integrieren. Dazu ist es nicht notwendig, beide Vereine aufzulösen und einen neuen Verein zu gründen, wie das bei einer „Verschmelzung durch Auflösung“ der Fall gewesen wäre. Letzteres käme aufgrund der über 100-jährigen Tradition des SV nicht in Frage, sagte der Vorsitzende, auf den und seine beiden Mitstreiter eine Menge Arbeit zukommt, sollte der BSC auf dessen außerordentlicher Mitgliederversammlung, ebenfalls den Vorstand zum Führen von Gesprächen autorisieren.

Bis zum 29. April haben die Vereine in diesem Fall Zeit, alle ausstehenden Fragen, wie die Übernahme der Ehrenmitglieder, die laufenden Vertragsverhältnisse und alle Personalien so zu klären, dass diese notariellen Bestand haben. Dann müssen noch einmal die Mitglieder beider Vereine über die endgültige Verschmelzung entscheiden. Stimmen die Mitglieder beider Vereine dem Verschmelzungsvertrag zu, werden die Unterlagen dem Fußballverband vorgelegt, der seinerseits entscheidet, ob die fusionierten Mörlenbacher Mannschaften am Spielbetrieb in der Saison 2011/2012 teilnehmen dürfen. Kalesse stand den Mitgliedern des SV Rede und Antwort, die unter anderem über die Beitragsgestaltung und die Klärung von personellen Fragen Auskunft verlangten, sowie Alternativen abgewogen wissen
wollten.

In der harmonisch verlaufenden Sitzung wies Kalesse auf die Bedeutung der Verschmelzung angesichts der negativ prognostizierten demographischen Entwicklung hin: „Es wird immer schwerer neue Mitglieder zu generieren, daher ist dies eine sehr interessante Chance“, sagte Kalesse. An diesem „historischen Tag“, wie der Vorsitzende sagte, sei die
Möglichkeit wahrgenommen worden, die Kräfte des Fußballs in Mörlenbach zu bündeln. Zuvor hatte die Fußballabteilung getagt und Michael Laier zum Abteilungsleiter Fußball gewählt sowie Frank Melzer zum Schriftführer. uf

Fußball in Mörlenbach

  • Im Gegensatz zum reinen Fußballverein BSC ist der SV Mörlenbach ein Mehrspartenverein (unter anderem mit Tischtennis, Turnen, Volleyball) mit 1400 Mitglieden.
  • Der SV wurde 1896 als Turnverein gegründet.
  • 1993 hatte die Fußballabteilung des SV Mörlenbach mit dem Aufstieg unter Trainer Hans- Jürgen Boysen in die damalige Fußball-Oberliga Hessen ihre erfolgreichste Zeit.
  • Der BSC Mörlenbach hat 340 Mitglieder und wurde 1959 gegründet.
  • 1997 stieg der BSC unter Trainer Kurt Jäger in die Bezirksoberliga Darmstadt auf – der größte Erfolg in der Vereinsgeschichte.
  • Derzeit kämpft der SV Mörlenbach in der Kreisliga A um den Klassenerhalt und ist Tabellenletzter mit neun Punkten aus 17 Spielen.
  • Der BSC steht in der Kreisliga B auf Platz zehn (23 Punkte aus 17 Spielen).
  • Die Reservemannschaften beider Vereine spielen in der Kreisliga D.

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