Trauer um eine große Persönlichkeit

am . Veröffentlicht in 2013

Nachruf: Hermann Renzland stirbt nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 83 Jahren

MÖRLENBACH. „Er fällt nur auf, wenn er einmal fehlt.“ Als Hermann Renz-land im April 2010, wenige Wochen nach seinem 80. Geburtstag, mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet wird, ist es Kreisbei-geordneter Volker Buser (Nieder-Liebersbach), der das Wesen Renz- lands mit den eingangs erwähnten Worten beschreibt. 

Es sind Worte, die seit der Nacht zum Samstag eine besondere, eine traurige Aktualität erlangt haben: Nach kurzer, schwerer Krankheit ist Renzland im Alter von 83 Jahren gestorben.

Er wird vor allem seiner Familie fehlen, seinen Freunden und Weggefährten, all jenen eben, für die er Jahre und Jahrzehnte da war und denen er Gutes getan hat. Nicht nur in Mörlenbach trauert man um den ebenso engagierten wie bescheidenen Menschen, auch darüber hinaus hat die Nachricht vom Ableben des beliebten Mitbürgers allenthalben Bestürzung ausgelöst.

Renzland, gebürtiger Sulzbacher, wohnte mit seiner Ehefrau Gisela seit 1978 in Mörlenbach. Dort hatte er sich in den vergangenen Jahr-zehnten fest in das Gemeinde- und Vereinsleben integriert. Insbeson-dere beim SV Mörlenbach gehörte er in dieser Zeit zu den unverzichtbaren Motoren eines funktionierenden Vereinslebens. 30 Jahre Vor-standsarbeit ist die Bilanz von Her-mann Renzland allein beim SV Mör-lenbach. Stolze 28 Jahre als Presse-wart, aber auch zwei Jahre als Vor-sitzender, schlagen dabei zu Buche. Die Ernennung zum Ehrenmitglied war nur eine logische Folge seines außergewöhnlichen Wirkens.
Handball und Tischtennis

Obwohl Hermann Renzland seine sportliche Karriere als Handballer beim Arbeiterturnerbund (ATB) Heddesheim begann, wurde er in erster Linie mit dem Tischtennis-sport in Verbindung gebracht. Und wie bei so vielen Dingen hatte dabei ein kleiner Anlass eine große Wir-kung: 1954 suchte die frisch gegrün-dete Tischtennisabteilung des ATB Heddesheim einen Schriftführer.

Da Renzland als Presseberichterstatter bereits Erfahrung hatte, erklärte er sich bereit, für ein Jahr dieses Amt zu übernehmen. Aus diesem einen Jahr für den Tischtennissport wurden über 55, in denen es Renzland bis zum Präsidenten des Badischen Tischtennisverbandes brachte. Von 1976 bis 1978 hatte er dieses Amt inne, bis 1984 war er im Anschluss noch als Vizepräsident für den Verband tätig.

Hinzu kamen zahlreiche Tätigkeiten auf den „unteren Ebenen“ des Sportbetriebs, als Spielleiter, Be-zirksjugendleiter, Bezirksvorsitzen-der oder Verbandsjugendleiter. Seine Fachkompetenz und sein Enga-gement machten ihn auch vier Jahre lang zu einem guten Vertreter des Sportkreises Mannheim im Sport-ausschuss des Landkreises Rhein-Neckar.

Einen Namen machte sich der Jubilar aber nicht nur als umsichtiger Funktionär, sondern auch als zuverlässiger Organisator von Tur-nieren und Veranstaltungen. Dabei befanden sich beispielsweise süd-deutsche und gesamtbadische Meisterschaften ebenso regelmäßig unter seiner „Obhut“ wie interna-tionale Turniere mit Teilnehmern aus mehreren Nationen.

Und – ganz nebenbei – zählte Hermann Renzland auch zu den Gründern des Tischtennis-Clubs Heddesheim, bei dem er anschließend 15 Jahre lang Vorstandsämter bekleidete, zehn Jahre davon als Vorsitzender.

1985 wechselte Hermann Renz-land zum Hessischen Tischtennis-verband, für den er als Pressewart im Kreis Bergstraße fungierte. Fünf-einhalb Jahrzehnte im ehrenamtli-chen Einsatz für den Sport kommen somit zusammen, die unter anderem vom Badischen und vom Hessischen Tischtennisverband jeweils mit der Goldenen Ehrennadel, vom Deutschen Tischtennis-Bund mit der Silbernen Ehrennadel und von der Deutschen Olympischen Gesell-schaft mit der Silbernen Verdienst-plakette gewürdigt wurden.

Unter dem Kürzel „rn“ hat Renz-land mehr als 60 Jahre als zuverlässiger und angesehener Mitarbeiter unserer Zeitung aus den Bereichen Lokales und Sport berichtet. Auch bei „seiner“ Zeitung wird man ihn vermissen und ihm ein ehrendes Andenken bewahren. MB

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