Fußball 28.06.

Geschrieben von Jürgen Dreißigacker am . Veröffentlicht in 2021

Kein Spieler verlässt den SV/BSC, der den Kader mit eigenen Nachwuchskräften vergrößert und die Qualität steigert / Konkurrenz in der B-Liga ist groß

Das Wirgefühl ist zurück in Mörlenbach

Mit einigen Erwartungen, aber vor allem mit einer großen Portion Vorfreude geht der SV/BSC Mörlenbach in die neue Saison der Fußball-Kreisliga B. Spielertrainer Riza Aydogan hatte es – wie bei seiner Verpflichtung von den Verantwortlichen erhofft – geschafft, für frischen Wind zu sorgen. Die Mörlenbacher zeigten teilweise beachtliche Spiele und lagen zum Saisonabbruch auf Platz sechs. Und daran will Aydogan anknüpfen, denn immerhin verließ kein Spieler den Verein und aus der Jugend kommen jetzt talentierte Spieler fest hinzu.

Großer Kader

Mit über 50, teilweise noch sehr jungen Spielern im Kader von erster und zweiter Mannschaft ist der SV/BSC ein bisschen ein „schlafender Riese“, der kurz vor dem Weckruf steht. „Ich sehe uns schon in der Spitzengruppe, da wir in diesem Jahr einen sehr großen Kader haben. Viele junge Spieler werden sich bestimmt noch weiter entwickeln, da haben wir sehr großes Vertrauen zu unseren beiden Trainern“, sagte der Zweite Vorsitzende Jürgen Möhler. Aydogan bleibt da ein bisschen zurückhaltender: „Ein Platz unter den ersten sechs wäre toll.“

Gleichwohl ist der Mörlenbacher Aufschwung nicht kleinzureden, dabei freut es den Trainer, dass alle Spieler an Bord blieben und die Stimmung gut ist. „Die Jungs haben ein Gefühl für Mörlenbach entwickelt. Das konnten wir ihnen schon relativ früh in der vergangenen Saison vermitteln. Wenn im Winter 99 Prozent der Spieler zufrieden und glücklich sind, sagt das alles“, meinte Aydogan, der wieder von Ervin Beka als Co-Spielertrainer unterstützt wird.

Mit Florian Seltenreich, Yannick Laick, Max Burock, Simon Goderbauer und Julius Fries hat der SV/BSC fünf Eigengewächse, die bereits als A-Jugendliche in der vergangenen Runde die zweite Mannschaft mit sechs Siegen und einem Unentschieden auf Platz eins in der D-Liga hievten. Hinzu kommt Robin Renzland, der Sohn des ehemaligen Spielers Marc Renzland, der jetzt erst 18 geworden ist.

„Die jungen Spieler haben Qualität, das war klar. In kurzer Zeit haben sie dann noch einen großen Sprung gemacht. Sie sind von Alex Hübner top ausgebildet worden. Er hat mir viel Arbeit abgenommen“, lobt Aydogan den früheren Jugendtrainer, der als Zweitmannschaftstrainer seine Aufbauarbeit fortsetzt. Neu ist bei der Zweiten Marcel Reichl als Co-Trainer. Er löst Felix Wenzel ab, der versuchen will, bei der ersten Mannschaft nach seiner schweren Verletzung von 2019 wieder Fuß zu fassen. Norbert Schultheiß bleibt Torwarttrainer sowohl im Jugend- als auch im Seniorenbereich.

Die gute Mörlenbacher Nachwuchsarbeit trägt also Früchte, und irgendwann soll dann auch geerntet werden. Jedenfalls müsse es der Anspruch zweier Traditionsvereine wie SV und BSC sein, in die A-Liga zurückzukehren, so der Trainer. Aber die Konkurrenz in der B-Liga ist Jahr für Jahr groß. So erwartet Aydogan diesmal wieder den TSV Hambach und TSV Weiher oben, der FSV Rimbach habe sich zudem enorm verbessert. Am meisten beeindruckt hat den Mörlenbacher Trainer aber der spielstarke Auftritt des TSV Auerbach II, der von den Verstärkungen für das ambitionierte Kreisoberliga-Team ebenfalls profitiert.

Spieler lernen schnell

Aydogan: „Wir verfügen schon über eine gute Spielanlage. Ich habe intelligente Spieler in der Mannschaft, die sehr aufnahmefähig sind und schnell das umsetzen, was ich verlange. Die taktische Ausrichtung werden wir jetzt noch weiter ausprägen, damit wir hoffentlich auf alles eine Antwort haben.“

Während Stürmer Jonas Heer vom TSV Aschbach nach Mörlenbach zurückkehrte, ist Timur Kühn von TuS Weinheim ein neues Gesicht. Er hat aber länger nicht gespielt. Der 18-jährige Lionel Guardado kommt von der TSG Lützelsachsen. „So ein großer Kader ist natürlich eine große Herausforderung. Alle sollen zum Zuge kommen, aber man kann es nicht allen recht machen“, sagte Aydogan und setzt darauf, dass seine Spieler mit einer gewissen Selbsteinschätzung ans Werk gehen. Der erste Eindruck nach sieben Monaten Pause stimmt ihn zuversichtlich. „Ich habe mich gewundert, wie fit die Spieler sind – gerade die jungen“, sagte der 38-Jährige und fügte an: „Bei mir sieht es dagegen anders aus. Im Alter setzt alles mehr an.“ Wenn am 6. Juli der intensive Teil der Vorbereitung beginnt, wird auch der Spielertrainer überflüssige Kilo wieder heruntertrainieren müssen. beg


Der SV/SC Mörlenbach will an die guten Leistungen anknüpfen. Endrit Beka (vorn) bejubelt hier mit Omid Nazari (links) und Blend Shala ein Tor gegen den TSV Auerbach II. Bild: Sascha Lotz